Tom wuchs in Ontario, Kalifornien, etwa 65 Kilometer östlich von Los Angeles, auf. Es waren die 1960er Jahre, Südkaliforniens unternehmerische Blütezeit. Tausende von Werkstätten führten Auftragsarbeiten für Flugzeughersteller oder Spezialhersteller durch. Balding ist Autodidakt. Gleich nach seinem Highschool-Abschluss begann er für Hooker mit dem Schweißen von Hot-Rod-Motorteilen. Er gründete seine eigene Firma, beherrschte anspruchsvolle Schweißtechniken und arbeitete mit unterschiedlichsten Materialien. Fast zehn Jahre lang fertigte er Segelbootausrüstung für Hobie und war zertifizierter Flugzeugschweißer für die US-Regierung.

Er wünschte sich jedoch ein anderes Leben als das, was ihm der Großraum Los Angeles bot. Nachdem er den Westen erkundet hatte, kaufte er 1980 ein Haus und ein kleines Stück Land außerhalb von Buffalo, Wyoming, einer Stadt mit nur etwa 6.000 Einwohnern. Er schweißte nur gelegentlich und nahm lieber Gelegenheitsjobs an: Zimmerei, Privatverkauf oder Arbeit als Rancharbeiter. Außerdem brachte er sich selbst das Reiten bei und trainierte sein eigenes Pferd.

Eines Tages im Jahr 1984 bat ihn eine Frau, ein abgebrochenes Gebiss zu schweißen. Diese Aufgabe veränderte sein Leben. Von diesem Moment an wusste Balding, dass er Gebisse und Sporen entwerfen und herstellen würde.

Der Erfolg kam nicht von selbst. Er musste weiterhin anderen Jobs nachgehen. Tatsächlich war er einmal so pleite, dass er beinahe sein Land verkaufen musste. Seine Werkstatt war ein altes Wohnmobil, das ihn nicht vor der Winterkälte schützte. Schließlich begann 1998 der Weltmeister im Reitsport, Baldings Gebisse zu verwenden. In der Westernreitszene sprach sich herum, dass Baldings Gebisse das Beste waren, was man für Geld kaufen konnte. Balding baute sein eigenes Haus und verkaufte es einige Jahre später. Mit dem Gewinn kaufte er ein Grundstück in Sheridan, Wyoming. Dort errichtete er seine Werkstatt und stellte Mitarbeiter ein.

Balding fertigt weiterhin alle seine Gebisse und Sporen selbst an. Sein Geschäft hat zwar Tausende von Bestellungen angenommen, doch er kontrolliert die Qualität und behandelt seine kleine Belegschaft wie seine Familie. Neben seiner Standardausrüstung fertigt er auch Sonderanfertigungen für professionelle Reiter weltweit an. Auch deren Feedback ist ihm wichtig, denn er ist stets bestrebt, sein Produkt zu verbessern und die Kundenzufriedenheit sicherzustellen.

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